Spektrale Empfindlichkeit der nachtaktiven Fauna
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Die Europäische Union hat in ihrer Revision of the EU Green Public Procurement Criteria for Road Lighting and traffic signals (S. 67) eine Übersichtstabelle veröffentlich, die auf einer französischen Metastudie basiert. Daraus abgeleitet ist Kunstlicht mit einem geringen Blauanteil zwischen 575 und 600 nm für die nachtaktive Fauna am verträglichsten – weil viele Tiere dieses Licht nur schlecht wahrnehme („sehen“) können, ist das Störpotential geringer.
Quelle: Biodiv, 2015. Les Cahiers de BIODIV’2050 n°6, ‘Eclairage du 21ème siècle et biodiversité- Pour une meilleure prise en compte des externalités de l’éclairage extérieur sur notre environnement’, 7/2015 (Link).
Kunstlicht hat aber immer eine störende (oder attraktive) Komponente für die nachtaktive Fauna, insbesondere für Fluginsekten. Wohl alleine schon dadurch, weil das „Helligkeits“-Verhältnis zwischen natürlichem Nachtlicht (Vollmond < 0.25 Lux) und einer Strassenleuchte (> 25 Lux) sehr gross ist. Die gemessenen Beleuchtungsstärken unmittelbar unter einer Leuchte können deutlich mehr als 100 Lux betragen. Auch Leuchten mit einem hohen (guten) G-Index haben für Insekten einen „Staubsauger-Effekt“ wie die folgende Video-Sequenz zeigt:
Strassenleuchte Innolumis BJ 2014, LED RGB, 2’000 Kelvin. Gerechneter G-Index: 3,17. Daten gemäss Hersteller: 2’600 lm, Systemleistung 37W (ergibt eine Leuchten-Effizienz von 72 lm/W). Gemäss eigener Messung: Farbwiedergabe CRI 83, Farbtemperatur CCT 1’897 Kelvin (Toleranz 10%), Farbort x=0.548 y=0.424.
Video © Bodenmann 31.07.2020 – Drehort: Scherz, Finstergasse